Energie für
Deutschland 2023

Schwerpunkt: Neuausrichtung der Gas- und Wasserstoff-Infrastruktur in Nordwesteuropa

Zur Publikation

Am 26. Juni 2023 stellten wir die diesjährige Ausgabe der „Energie für Deutschland“ in einem Webinar der breiten Öffentlichkeit vor. Die Publikation enthält auch in diesem Jahr wieder einen breiten Strauß an Themen rund um den deutschen, europäischen und internationalen Energiebereich. Schwerpunktthema ist dieses Mal die „Neuausrichtung der Gas- und Wasserstoff-Infrastruktur in Nordwesteuropa“. Prof. Dr. Stefan Ulreich, Professor für Energiewirtschaft an der Hochschule Biberach, unter dessen Leitung das Schwerpunktkapitel erarbeitet wurde, präsentierte den etwa 90 Teilnehmenden des Webinars die Ergebnisse stellvertretend für das Autor:innenteam.

Hintergrund: Wasserstoff spielt in Nordwesteuropa (Benelux-Staaten und Deutschland) eine wichtige Rolle: Bereits jetzt ist die Region einer der weltweit größten Verbraucher von Wasserstoff. Perspektivisch wird dessen Nutzung in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen, da er als Schlüsselelement zum Erreichen von Klimaneutralität gilt. Die benötigte Infrastruktur für Wasserstoff ist jedoch sehr komplex, weil sie an allen Stufen der Wertschöpfungskette ansetzt: Von der Produktion bzw. dem Import über den Transport, die Speicherung bis hin zur Nutzung. Nordwesteuropa steht gleichzeitig nicht allein in der Welt: Die Konkurrenz, u. a. aus Asien, im Wasserstoffbereich ist groß. Darauf gilt es, zu reagieren. 

Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Mario Ragwitz, Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, für eine Kommentierung der Studienergebnisse bereitstand. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Carsten Rolle, Geschäftsführer des Weltenergierat – Deutschland.

Die „Energie für Deutschland 2023“ können Sie kostenfrei hier herunterladen.

Die Präsentation zur Vorstellung des Schwerpunktkapitels finden Sie hier.

Zur Präsentation von Prof. Dr. Ragwitz gelangen Sie hier.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in Deutschland: Zahlen und Fakten

2022 stellte für den deutschen Energiemarkt ein herausforderndes Jahr dar. Die Energiepreise stiegen, u. a. infolge des Russland-Ukraine-Kriegs, auf ein nie dagewesenes Niveau. Der Aspekt der Energieversorgungssicherheit, der in den letzten Jahren vernachlässigt worden war, rückte verstärkt in den Fokus der Energiedebatte. Dieser Entwicklung wurde durch eine stärkere Diversifizierung der Energielieferanten, den Bau von LNG-Terminals sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren im Energiebereich Rechnung getragen.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Welt: Zahlen und Fakten

Die wirtschaftliche Erholung nach dem De-Facto-Ende der COVID-19-Pandemie fiel 2022 geringer als im Vorjahr aus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der G20-Staaten wuchs 2022 weiter, allerdings nur um 2,5 % (im Vergleich zu 6 % im Jahr 2021). Der Gesamtenergieverbrauch der G20-Länder wuchs mit 2 % ebenfalls in einem langsameren Tempo (+5 % in 2021). Dennoch profitierten die meisten G20-Länder von einem Post-COVID-Aufschwung.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Europäischen Union: Zahlen und Fakten

2022 war ein Jahr der multiplen Krisen für den Energie- und Stromsektor der Europäischen Union. Die hohen Gaspreise übertrugen sich auf den Strommarkt und führten auch dort zu nie dagewesenen Preisausschlägen in vielen Mitgliedstaaten. Zeitgleich wurde der Stromsektor von historisch niedrigen Erzeugungsmengen aus Kern- und Wasserkraft auf eine zusätzliche Belastungsprobe gestellt. Die resultierende Erzeugungslücke musste teilweise durch Kohlekraftwerke geschlossen werden. Gleichzeitig war 2022 auch ein Rekordjahr in Bezug auf die Produktion von Wind- und Solarstrom, deren Anteil an der Bruttostromerzeugung erstmals über demjenigen von Erdgas lag.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Welt: Der US Inflation Reduction Act und seine Implikationen

Mit dem US Inflation Reduction Act (IRA), der im August 2022 veröffentlicht wurde, plant die US-Regierung, die nationale Wirtschaft zu stärken, Zukunftstechnologien im Inland zu fördern und somit zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen beizutragen. Insgesamt sind Investitionen von 433 Mrd. USD vorgesehen, von denen 369 Mrd. USD der Sicherheit der Energieversorgung und dem Klimaschutz dienen sollen.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Welt: Der weltweite LNG-Markt: Möglichkeiten und Grenzen

Der weltweite Handel mit Flüssigerdgas (LNG) ist dank hoher Investitionen in die Infrastruktur in den vergangenen 10 Jahren um 57 % auf über 500 Mrd. m3 Gas p. a. gewachsen. Nach dem plötzlichen Lieferausfall großer Mengen russischen Pipeline-Gases hat Europa seine LNG-Importe 2022 um 60 Mrd. m³ erhöht. LNG wurde zu einem äußerst knappen Gut. Mittels schwimmender Terminals wurde und wird in Deutschland und der Europäischen Union die Importkapazität schnell erhöht. Der Abschluss von Lieferverträgen ist jedoch eine größere Herausforderung.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Welt: Globaler Ausbau erneuerbarer Energien

Der weltweite Ausbau erneuerbarer Energien nahm – allen Krisen zum Trotz – in den letzten Jahren weiter stetig zu. Erneuerbare sind aufgrund ihrer Kostenreduktion gegenüber konventioneller Erzeugung zunehmend attraktiv geworden. Auch durch technologische Innovationen und zunehmende Akzeptanz erfahren sie einen immensen Kapazitätszuwachs. Mit ca. 80 % des globalen Zubaus sind sie deutlich dominant gegenüber konventionellen Erzeugungsarten. Dies stellt eine Verdoppelung im Vergleich zu 2010 dar. Derzeit sind weltweit über 3.000 Gigawatt (GW) an erneuerbaren Energien installiert, mit einem jährlichen Zubau von ca. 300 GW.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Europäischen Union: Das Fit for 55-Paket auf der Zielgeraden

Die europäischen Co-Gesetzgeber haben sich auf zentrale Elemente des Fit for 55-Pakets geeinigt. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurden die Ambitionen des Pakets nochmals angehoben. So führen die veränderten Rahmenbedingungen einerseits zu einer Verschiebung der Prioritäten von Klimaschutz in Richtung der Gewährleistung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung. Gleichzeitig werden gerade der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien sowie zusätzliche Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz als zentrale Elemente zur Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten sowie der Senkung der Energiepreise identifiziert.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in der Europäischen Union: Krisenreaktionen: Von kurzfristigen Marktinterventionen zur strukturellen Marktdesignreform

Als Reaktion auf die Energiekrise und die zeitweise sehr hohen Energiepreise in Europa reagierten die politischen Verantwortlichen mit unterschiedlichen Marktinterventionen. Diese Notfallmaßnahmen sollten einerseits der Verbesserung der Versorgungssituation und andererseits dem Schutz der Verbraucher vor den Auswirkungen hoher Energiepreise dienen. Unter dem Eindruck der Energiekrise entwickelte sich auf EU-Ebene zudem nach und nach eine Debatte über strukturelle Reformen des Strommarktdesigns.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in Deutschland: Die kommunale Wärmeleitplanung

Die bundesweite Pflicht zur kommunalen Wärmeleitplanung wird spätestens für Ende 2023 erwartet. Die Herausforderungen für dieses komplexe Thema sind groß, aber als Chance verstanden, kann dieses Instrument als Basis für die Erarbeitung konkreter Schritte hin zu einer CO2-neutralen Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene dienen.

ENERGIE FÜR DEUTSCHLAND 2023

Energie in Deutschland: Erdgaspotenziale

Deutschland ist in hohem Maße von Erdgasimporten abhängig. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 5,7 Mrd. m3 Erdgas gefördert, was rund 6 % des inländischen Jahresverbrauchs entspricht. Vor dem Hintergrund der starken Reduktion von Energieimporten aus Russland stellt sich die Frage, inwiefern sich die inländische Förderung an Erdgas in Deutschland potenziell steigern ließe. Kurz- und mittelfristig können grundsätzlich nur Erdgasreserven erschlossen werden.